Vincent zur Linden

Geboren 1994 in Düsseldorf gehört zu den erstaunlichsten Schauspielern seiner Generation und darüber hinaus. Ausgebildet von 2013-2017 an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule über Bielefeld und Basel seit der Spielzeit 2022/2023 am Münchner Residenztheater – sein Debüt dort gab er in einer Doppelrolle in DAS VERMÄCHTNIS - hat das, was man eine prägende Ausstrahlung nennt. Seine Körperlichkeit ist auch seiner Kenntnis und Leidenschaft des Langstreckenlaufs zuzuschreiben. Seine Physis ist erstaunlich, seine Sprachpräzession so beeindruckend, wie sein ausdrucksstarkes Spiel. Nie hat das eine peinliche Oberflächlichkeit. Er grimassiert nicht, er ist immer in der Figur, die er spielt. Ob die Freiheit suchend in DIE FLIEGEN oder als Käthchen und Kleist in KÄTHCHEN VON HEILBRONN, umherirrend und suchend in DAS SCHLOSS oder in JAMES BROWN TRUG LOCKENWICKLER als junger Mann der fest überzeugt ist, Celine Dion zu sein. Die gibt er mit einer solchen Selbstverständlichkeit, als ob es eine Frage wäre. Und er begeht nicht den Fehler, diese zu feminisieren oder in einem Anflug von Tuntenhaftigkeit zu spielen.
Zur Linden ist im realen Leben ein ausgesprochen zurückhaltender, fast schüchtern wirkender Mann, der überlegt, bevor er spricht. Er kann auf der Bühne den Saal erbeben lassen, im Leben wirkt er leise, fast ruhig.
Derzeit ist er in acht Haupt- oder sehr wesentlichen Rollen im Residenztheater zu erleben.
Man konnte ihn in DAS BOOT (zweite Staffel) und einigen der klassischen Serienformate des deutschen Fernsehens sehen. Film und Fernsehen hätte einen großen Gewinn mit ihm, wie man schon in der in der großartigen SKY-Serie BOOM BOOM BRUNO (2023 produziert, 2024 für den Grimme Preis nominiert) als Polizeinovize, der im Privaten das Gegenteil von Männlichkeit bevorzugt sehen konnte. Diesen schüchternen jungen Mann spielt er mit solch einer Feinnervigkeit, dass man nur beeindruckt sein kann.
Die Süddeutsche Zeitung schrieb über ihn: ‚sein Spiel ist von hoher emotionaler Qualität. Er gehört nicht zu jenen Darstellern, die stets zeigen, dass sie eine Figur spielen und damit Distanz und Reibung herstellen. Zur Linden baut Figuren aus Gefühlen, schichtet sie zu in sich geschlossenen, fragilen Wesen.‘
Das nächste große Bühnenabenteuer hatte gerade Premiere: Shakespears ROMEO UND JULIA (Regie: Elsa-Sophie Jach) und man konnte davon ausgehen, dass es ein ungewöhnlicher Romeo wird, denn zu Linden ist keine 17 mehr und somit kann der Fokus nicht auf der ersten, großen Liebeserfahrung liegen. Zur Linden spielt ihn anders als häufig üblich, kraftvoll agierend, kämpfend mit voller Verve.
Zur Linden wurde für sein Schauspiel mehrfach ausgezeichnet, so u.a. mit dem Nachwuchspreis von THEATER HEUTE, dem KURT MEISEL-Förderpreis, dem BAYERISCHEN KULTURFÖRDERPREIS und der Nominierung für den DEUTSCHEN THEATERPREIS.
Schauspielagentur: inka-stelljes.de